Bei den Kurzbahn Europameisterschaften, die von heute bis einschließlich Sonntag in Netanya, Israel, stattfinden, gab es die erste Medaille für das deutsche Team durch Paul Biedermann: Er gewamm Silber über die 400 m Freistil in 3:35,96 Minuten hinter dem Ungarn Peter Bernek (3:35,46 Minuten). Paul sagte im Interview nach seinen Rennen, dass er sehr zufrieden sei mit einer persönlichen „textilen“ Bestzeit – vor allem „in seinem Alter“. Er konnte seine Stärken ausspielen: Nach 100 m auf dem 7. Platz, schwamm er sich bis auf den 3. Platz nach 350 m vor, um dann mit den absolut schnellsten 50 m im kompletten Teilnehmerfeld in 26,40 Sekunden auf den zweiten Platz zu schwimmen. Brauchte er für die ersten 200 m 1:48,80 Minuten, so zeigte er auf den zweiten 200 m mal wieder seine Stärke im Schlussspurt mit einem astreinen „negativ splitting“: 1:47,16 Minuten – ein starkes Finish.
Bundestrainer Henning Lambertz zeigte sich über den ersten Tag sehr begeistert im Interview mit Harald Gehring (Pressearbeit DSV): „Der erste Tag wird aus unserer Sicht überstrahlt von Paul, der mit seinen 1:46,16 Minuten hinten drauf eine Leistung à la bonne heure abgeliefert hat. Dann natürlich auch Marius Kusch, der eine tolle Leistung über die 100 m Schmetterling gezeigt hat und in 50,51 Sekunden morgen dann im Finale steht, ebenso wie Jenny Mensing über die 100 m Rücken. Für Franziska Hentke sind die 400 m Lagen ein Rennen, um hier in den Wettkampf zu kommen, die 100 m Schmetterling sind dabei gut gelaufen und das ist ein guter Einstieg für die 200 m Schmetterling.“
Frank Embacher, der Trainer von Paul Biedermann zu der Leistung seines Schützlings: „Also, wenn man den Schlussspurt gesehen hat, konnte man sich fast ärgern, dass er noch eine halbe Sekunde zum Sieger hatte. Aber das ist erstmal für Paul eine Bestzeit ohne Hightech Anzug und das in seinem biblischen Alter, das ist eine fantastische Leistung. Sein Rennen war eigentlich ausgerichtet auf knapp 3:37, dafür war sein Eingangstempo ausgerichtet, dass er dann im Endeffekt noch schneller geschwommen ist, das ist eine tolle Sache und freut mich natürlich. Paul ist ein fabelhaftes Rennen geschwommen. Für die 200 m Freistil müssen wir mal gucken, dass er sich beim Ausschwimmen noch ein bisschen reaktiviert und morgen nicht zu müde ist und zu langsam. Mit der Schnelligkeit haben wir noch ein bisschen Probleme, aber wenn er den Vorlauf übersteht, dann ist er auch bis zum Endlauf wieder fit und dann hoffe ich auch, dass er über die 200 m Freistil eine bessere Zeit als bei den Deutschen Meisterschaften schwimmt:“
Henning Lambertz ist von der sehr guten Stimmung in der Mannschaft begeistert, die geschlossen auf der Tribüne sitzt und die Teamkameraden in den Semi- und Finalläufen anfeuert: „Tolle Stimmung, so kann es weiter gehen.“
Die weiteren Leistungen der deutschen Schwimmer am ersten Tag bei den Europameisterschaften auf der 25 m Bahn:
200m Rücken, Finale, Jan-Philipp Glania 1:51.31, 5., PB
50 m Brust, Halbfinale, Caroline Ruhnau, 0:30,66, 10.
400 m Lagen, Finale, Franziska Hentke, 4:34,50, 7.
100 m Rücken, Halbfinale, Jenny Mensing, 0:58,45, 8., PB, im Finale
100 m Rücken, Halbfinale, Doris Eichhorn, 0:58,72, 11., PB
100 m Schmetterling, Halbfinale, Marius Kusch, 0:50,51, 5., im Finale (PB im Vorlauf in 0:50,50)
100 m Schmetterling, Halbfinale, Philipp Wollf, 0:51,56, 14., PB
Morgen wird Paul Biedermann über die 200 m Freistil zu sehen sein, ebenso Philipp Heintz und Weltmeister Marco Koch wird neben Christian vom Lehn über die 200 m Brust ins Wasser gehen.
Am 3.12. auf dem Programm:
Vorläufe:
200 m Freistil Herren
50 m Schmetterling Damen
200 m Brust Herren
100 m Freistil Damen
100 m Rücken Herren
100 m Lagen Damen
400 m Lagen Herren
4 x 50 m Lagen – Mixed Staffel
1500 m Freistil Herren
Die Interviews führte Harald Gehring in Netanya mit den Trainern und Sportlern. Vielen Dank für die gute Arbeit!