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Henning Lambertz: “Sport muss Glaubwürdigkeit behalten”

Aus dem Trainingslager in Brasilien übermittelte die Presseabteilung des DSV eine Aussage von Cheftrainer Henning Lambertz zum aktuellen FINA Statement vom 25.07. und dem damit verbundenen Ausschluss einiger russischer Schwimmer von den Olympischen Spielen:

“Wir akzeptieren die Entscheidung, und es ist gut, dass all diejenigen, die schon einmal aufgefallen sind, bei den Olympischen Spielen nicht starten dürfen. Auch befürworten wir es, dass einige andere Athleten unter strenger Beobachtung stehen. Wichtig ist aber, dass auch weiterhin alle Anstrengungen unternommen werden, um die Schwarzen Schafe herauszufiltern, damit der Sport seine Glaubwürdigkeit gegenüber den Zuschauern nicht verliert. Und es darf nicht die Gefahr des Generalverdachts aufkommen, wenn ein Sportler einmal weit vorne weg schwimmt oder Rekorde aufstellt. Weiterhin ist es mir wichtig, dass, wenn ein Sportler einmal des klaren Dopings überführt wird, er auch lebenslang von internationalen Meisterschaften ausgeschlossen werden sollte.“(Zitat: Pressearbeit DSV)

Henning Lambertz bezieht sich auf die eine FINA Ankündigung vom Montag . Es wurde der Ausschluss folgender Schwimmer von den Olympischen Spielen 2016 bekannt gegeben:

Athleten, die vom Russischen Olympischen Komittee (ROC)  ausgeschlossen wurden:

–    Mikhail Dovgalyuk

–    Yulia Efimova

–    Natalia Lovtcova

–    Anastasia Krapivina (Marathon Swimming)

Athleten, die im WADA IP Report erwähnt wurden:

–    Nikita Lobintsev

–    Vladimir Morozov

–    Daria Ustinova

Die bekannteste Schwimmerin, die nicht starten darf, ist sicher Yulia Efimova. Sie wird aber noch beim “Court of Arbitration for Sport (CAS)” Beschwerde einlegen. Sie war zwar in diesem Jahr positiv auf Meldonium, das seit dem 1.1.2016 auf der Liste der verbotenen Substanzen steht, getestet worden, aber die FINA hat dann die Frist, bis zu der bei einem Sportler dieses Mittel nicht mehr im Körper festgestellt werden darf, verlängert. Zuvor hatte Efimova bereits einmal eine 16-monatige Sperre wegen der Einnahme unerlaubter Mittel bekommen. Bei ihrem ersten Vergehen hatte sie sich angeblich auf die Aussage eines Verkäufers in einem amerikanischen Store verlassen, der meinte, das Nahrungsergänzungsmittel, das sie dort gekauft hatte, sei in Ordnung und nicht auf einer Dopingliste. Nach ihrem ersten Dopingvergehen wurden ihr ein Weltrekord und fünf bei der Kurzbahn EM 2013 gewonnene Medaillen aberkannt.

Ihre Sperre endete dann passenderweise vor den Weltmeisterschaften 2015 in Kasan, wo sie die 100 m Brust vor dem heimischen Publikum gewinnen konnte. In diesem Jahr ist sie im weltweiten Ranking auf Platz 2 in 1:05,70 hinter der Amerikanerin Lilly King (1:05.20).

Auf jeden Fall eine Überraschung auf der Liste ist Vladimir Morozov, von dem kein bekannte positiver Dopingtest vorliegt, der aber im McLaren Report erwähnt wurde. Morozov hatte eine gute Chance eine Medaille in Rio über die 50 m und 100 m Freistil und in der 4 x 100 m Freistilstaffel zu gewinnen. 2012 gewann er bereits Bronze in London in der 4 x 100 m Freistilstaffel. Daria Ustinova, die auch im McLaren Report erwähnt wird, ist zur Zeit auf Platz 5 der Weltrangliste über die 200 m Rücken in 2:06,92 Minuten. Auch sie wird nicht starten dürfen.

Henning Lambertz hatte bereits Anfang diesen Jahres sehr offensiv zum Thema Doping in Russland Stellung bezogen nachdem Efimova positiv auf Meldonium getestet worden war:  “Wenn alle Fakten dafür sprechen, dann kann ich nur befürworten, eine ganze Nation zu sperren.” Er sagte schon damals, “sollte Yuliya Efimova tatsächlich ein zweites Dopingvergehen abschließend nachgewiesen werden können, sei eine lebenslange Sperre für ihn die einzige Konsequenz, sonst sei dies ein Schlag mitten ins Gesicht für uns alle.” Er sagte weiter: “Es fällt unheimlich schwer, russischen Sportlern noch mit Respekt und Achtung entgegenzutreten. Wie soll ich einem Marco Koch oder Paul Biedermann sagen: Versucht, gegen die anzuschwimmen?”

FINA Statement

McLaren Report

 

 

 

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About Braden Keith

Braden Keith

Braden Keith is the Editor-in-Chief and a co-founder/co-owner of SwimSwam.com. He first got his feet wet by building The Swimmers' Circle beginning in January 2010, and now comes to SwimSwam to use that experience and help build a new leader in the sport of swimming. Aside from his life on the InterWet, …

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