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Was die Erfahrungen als Leistungssportler fürs Leben lehren

Braden Keith
by Braden Keith 0

November 22nd, 2018 Deutsch

Der Originalartikel stammt aus der Feder von Olivier POIRIER-LEROY. Die Übersetzung erfolgte sinngemäß und wurde durch eigene Gedanken ergänzt.

Der Schwimmsport kann einem Athleten viel für sein zukünftiges Leben mitgeben. Nicht nur, schon in jungen Jahren nach einem streng durchgetakteten Zeitplan aus Schule/Studium/Ausbildung, Training und Wettkämpfen zu leben, sondern andere Denk- und Handlungsweisen, die im Leben nach dem Sport weiterhelfen.

Die nachfolgenden fünf Lektionen, die ein Schwimmer fürs Leben lernt, werden nicht im Klassenzimmer erworben, sondern in den endlosen Stunden, die ihr im Pool, bei Wettkämpfen verbringt. Sie können euch auch im späteren Leben helfen, eure Ziele zu erreichen:

Fortschritte zu machen erfordert Geduld.

Geduld ist nicht jedermanns Sache. Wenn man etwas erreichen will, ein Ziel hat, dann möchte man auch nicht lange auf den Erfolg warten. Ist nicht relativ schnell Fortschritt erkennbar, wird man schnell frustriert. Manchmal sind die Ziele zu hoch angesetzt und erzeugen unrealstische Erwartungen. Dann sollte man sich auf die kleinen Schritte zum großen Ziel konzentrieren. Auf gute und engagierte Trainingseinheiten – jeden Tag wieder. Zug um Zug Fortschritte zu erzielen.

Langfristiger Erfolg erfordert kurzfristig Geduld.

Man muss krabbeln können bevor man läuft.

Diese großen, hochgesteckten Ziele sind notwendig, um im Pool Erfolg zu haben. Athleten brauchen eine Richtung, damit die langen Trainingseinheiten Sinn machen. Aber trotzdem sind diese großen Ziele manchmal auch euer schlimmster Feind.

Ziele zu haben, erzeugt Aufregung, es entsteht im Kopf ein kleiner Hype, Adrenalin wird ausgeschüttet, wenn man sich mit Hingabe auf den Weg macht, die Ziele zu erreichen. Manchmal wird man von der eigenen Begeisterung so übermannt, dass man die kleinen, ersten Schritte vor lauter Euphorie übersieht oder meint, sie sind überflüssig.

Aber die ersten, kleinen Schritte sind wichtig. Erfolgreiche Schwimmer wissen, dass ständige Wiederholungen und die tägliche Schinderei notwendig sind, um auf mittel- und langfristige Sicht den gewünschen Erfolg zu erreichen.

Erfolg im Sport und im Leben wird Step-by-step erzielt, basiert auf dem Lernen aus Fehlern und vielen kleinen Fortschritten.

Niemand gewinnt immer.

Noch interessanter als das Verhalten eines Schwimmers nach einem Sieg zu beobachten ist, wie er sich nach einem schlechten Rennen verhält. Wird das Ausschwimmen vernachlässigt und alle anderen Rennen schon verloren gegeben? Oder ist der erste Weg zum Trainer, zwar niedergeschlagen, aber mit dem Willen, es beim nächsten Rennen besser zu machen?

Es gibt immer Zeiten, in denen Rennen nicht so laufen wie geplant, das Leben nicht fair erscheint und die Ergebnisse nicht dem entsprechen, was an Engagement und Einsatz eingebracht wurde.

Die Frage als Leistungsschwimmer oder später auch im Berufsleben ist – wie reagierst du bei einer Niederlage? Was ziehst du aus einer Niederlage, um daraus eine gute Erfahrung zu machen? Eine Erkenntnis, die dich weiterbringt.

Resultate werden erzielt weil du häufig sehr gut bist – und nicht nur manchmal perfekt.

Man stellt an sich selbst hohe Ansprüche. Das Training soll perfekt sein, um ein perfektes Rennen zu schwimmen. Aber die Realität sieht anders aus. Im Leben ist selten etwas perfekt, auch das Training und ein Rennen nicht. Nicht immer läuft alles nach Plan. Man macht einen Fehler, vielleicht auch mal einen Fehlstart, wird disqualifiziert oder die Schwimmbrille rutscht vom Kopf.

Wenn wir danach streben, großartig zu sein, aber nicht zwangsläufig perfekt, dann merken wir, dass ein realistischeres Ziel entsteht. Wenn wir eine großartige “8” oder “9” von der Topwertung “10” für uns selbst im Training erreichen, dann machen wir bessere Fortschritte, als immer der perfekten “10” nachzujagen.

Also: besser Ziele setzen, die eine realistische Herausforderung darstellen und deren Erreichung uns immer weiter vorantreibt.

Es spielt sich alles im Kopf ab.

Sport und somit auch der Schwimmsport, sind ein Testgelände, um mentale Grenzen zu kennenzulernen und zu überwinden.

Wie oft habe ihr schon gedacht “Ich werde so was von absaufen” wenn ihr eine Trainingseinheit auf der Tafel gelesen habt (“Was wohl die Klammern bedeuten … Moment, das Ganze MEHRMALS?”) Und hat es euch dann nicht geholfen, wenn ihr einfach mal tief durchgeatmet habt und einfach eine Aufgabe nach der nächsten erledigt habt und euch dazu gedacht habt: “Hey ist doch gar nicht so schlimm .. okay, schon die Hälfte rum … so, und nun küss meine Füße letzte Wiederholung …)

Du weißt nie, wie gut und widerstandsfähig du bist, wenn du Herausforderungen nicht annimmst. Das ist im täglichen Leben auch so. Schon vorher aufgeben gilt nicht.

Wir glauben oft, das Schicksal meint es nicht gut mit uns, wir haben nie Glück oder sind nicht stark genug – aber tatsächlich ist es immer so, dass du immer die Kräfte mobilisieren kannst, die du brauchst.

 

Negative Grübeleien vermeiden. Besser werden durch Fokussierung.

 

ABOUT OLIVIER POIRIER-LEROY

Olivier Poirier-Leroy is a former national level swimmer. He’s the publisher of YourSwimBook, a ten-month log book for competitive swimmers.

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About Braden Keith

Braden Keith

Braden Keith is the Editor-in-Chief and a co-founder/co-owner of SwimSwam.com. He first got his feet wet by building The Swimmers' Circle beginning in January 2010, and now comes to SwimSwam to use that experience and help build a new leader in the sport of swimming. Aside from his life on the InterWet, …

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