Im Mai finden in Budapest die Schwimm-Europameisterschaften statt. Vom 17. bis 23.05. springen die DSV Schwimmer ins Becken der DUNA Arena und schwimmen mit um Medaillen. Die für die Olympischen Spiele nominierten und vornominierten Schwimmer-/innen sollen eigentlich nicht in der ungarischen Hauptstadt starten, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Und so werden aus dem Kreis der Olympiaschwimmer 2021 Marco Koch und Lucas Matzerath gegen die starke Konkurrenz Wettkampfpraxis sammeln.
Die Bundestrainer Hannes Vitense und Bernd Berkhahn haben insgesamt 22 Aktive – dreizehn Frauen und neun Männer – für die kontinentalen Titelkämpfe nominiert. Neben etablierten Sportler-/innen wie Jessica Steiger und Jenny Mensing bekommt ansonsten aber vor allem die Jugend eine Chance, sich im internationalen Vergleich zu bewähren.
Für Teenager wie Kim Herkle und Zoe Vogelmann sind die Europameisterschaften 2021 das erste internationale Großereignis in der offenen Klasse auf der 50 m Bahn. Beide trumpften mit deutschen Altersklassenrekorden in den letzten Wochen auf und kamen sehr nah an die Olympiaqualifikationszeiten heran. „Es ist wichtig, dass unsere jungen Leute mit Blick auf die übernächsten Olympischen Spiele 2024 in Paris diese internationale Erfahrung sammeln. Die Europameisterschaften sind dafür eine ausgezeichnete Gelegenheit“, erläutert Bundestrainer Vitense. Zoe Vogelmann hat bei der EM auf der Kurzbahn im Jahr 2019 schon ein Finale über 200 m Lagen und einen siebten Platz erreicht und ein Halbfinale über 100 m Lagen und einen 10. Platz. Die 18-Jährige verpasste die Olympianorm über 200 m Lagen nur um 0,22 Sekunden mit ihrem aktuellen Altersklassenrekord von 2:12,12 Sekunden. Mit dieser Zeit liegt sie in Europa in diesem Jahr gemeinsam mit Kathrin Demler auf dem sechsten Platz. Kim Herkle, ebenfalls im Jahrgang 2003 geboren, lag über die 200 m Brust nur 0,50 Sekunden über der für Olympia notwendigen Zeit von 2:24,90 Minuten. Diese Zeit liegt zudem 0,10 Sekunden unter dem deutschen Rekord von Jessica Steiger. Auch Angelina Köhler, die wegen einer COVID Erkrankung nicht in Berlin bei der finalen Olympiaqualifikation in Berlin starten konnte, wird in Budapest dabei sein. Sie hatte vor ihrer Erkankung bereits eine Zeit von 58,63 Sekunden über die 100 m Schmetterling im Olympiaqualifikationszeitraum erreicht, sie wurde aber von Lisa Höpink vom Staffelplatz in 58,07 Sekunden verdrängt.
In Deutschland ist der olympische Qualifikationszeitraum vorbei, aber andere Nationen geben ihren Athleten noch eine Chance bei der EM. So gilt für die jungen deutschen Schwimmer, ein Semifinale oder sogar Finale zu erreichen. Angesichts starker Konkurrenz geht es dieses Mal nicht vorrangig um Medaillen – für viele andere Nationen stellt die EM die finale Olympiaqualifikation dar, so dass zahlreiche Etablierte in Budapest am Start sein werden. „Mit dieser doch jungen Mannschaft kann es uns jetzt aber gelingen, den nächsten Schritt zu machen und bei der EM in die Semifinals vorzudringen und sogar das eine oder andere Finale zu erreichen“, sagt Vitense.
Das DSV-Aufgebot im Beckenschwimmen für die EM in Budapest:
Frauen:
Kathrin Demler (SG Essen)
Jessica Felsner (SC Aqua Köln)
Bente Fischer (Neckarsulmer Sport-Union)
Reva Foos (SG Frankfurt)
Giulia Goerigk (SG Region Karlsruhe)
Kim Herkle (SC Cannstatt)
Angelina Köhler (Hannoverscher SV von 1896)
Nadine Laemmler (Neckarsulmer Sport-Union)
Jenny Mensing (SC Wiesbaden 1911)
Julia Mrozinski (SGS Hamburg)
Sonnele Öztürk (Wasserfreunde Spandau 04)
Jessica Steiger (VfL Gladbeck 1921)
Zoe Vogelmann (SV Nikar Heidelberg)
Männer:
Melvin Imoudu (Potsdamer SV)
Björn Kammann (AMTV-FTV Hamburg)
Ramon Klenz (SG Neukölln)
Marco Koch (SG Frankfurt)
Lucas Matzerath (SG Frankfurt)
Max Pilger (SG Essen)
Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg)
Danny Schmidt (SG Frankfurt)
Marek Ulrich (SSG Leipzig)