Europameisterschaften 2022
- Donnerstag 11.08. bis Mittwoch 17.08. (Beckenschwimmen)
- Rom, Italien
- Parco Del Foro Italico
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Die Italiener dominierten nicht nur den Medaillenspiegel, sondern feierten auch außerhalb des Pools eine Riesenparty. 13mal war die wohl fröhlichste Nationalhymne zu hören, die begeistert auf den Rängen mitgesungen und mitgeklatscht wurde. Tolle Stimmung, tolles Wetter und die italienischen Erfolge machten diese Europameisterschaften in einem der schönsten Wettkampfpools der Welt zu einem Ereignis. Übrigens: Die Italienische Nationalhymne “Il Canto degli Italiani” ist Das Lieder der Italiener. Was sich so unbeschwert anhört, hat abe eher einen ernsten Hintergrund und auch nicht unbedingt einen fröhlichen Text. Aber eine schöne Melodie, die immer wieder zum Mitklatschen animiert.
Dabei wurde auch schnell geschwommen: Der 17-jährige David Popovici verewigte sich in den Schwimm-Geschichtsbüchern mit einem Weltrekord über 100 m Freistil, er verbesserte den in diesem Pool aufgestellten Rekord des Brasilianers Cesar Cielo. “Ich wollte so schnell wie möglich schwimmen, und es sieht so aus, als ob ich das geschafft hätte”, sagte er gegenüber BBC TV. “Ein Traum wäre jetzt eine 45 [Sekundenzeit]. Adam Peaty ist ein Pionier in Bezug auf die Ziele, die er sich gesetzt hat. Für andere war es Science Fiction, aber nicht für ihn.”
Schwedens Super Sarah Sjöström ist jetzt offiziell die Beste der Besten in Europa: Die 29-jährige gewann bei Europameisterschaften mehr Medaillen als jeder ander Schwimmer und jede andere Schwimmerin, nämlich 28, davon 17 in Gold, 7 in Silber und 4 in Bronze:
- 28 – Sarah Sjostrom, Sweden – 17 gold, 7 silver, 4 bronze
- 25 – Katinka Hosszu, Hungary – 15 gold, 6 silver, 4 bronze
- 21 – Franziska van Almsick, Germany – 18 gold, 3 silver, 0 bronze
- 21 – Therese Alshammar – 10 gold, 7 silver, 4 bronze
- 18 – Sandra Volker, Germany – 9 gold, 5 silver, 4 bronze
- 18 – Mette Jacobsen, Denmark – 7 gold, 3 silver, 8 bronze
Nach dem abschließenden Rennen der 4×100 m Lagenstaffel, die von den schwedischen Girls gewonnen wurde, sagte sie: “Ich fühle mich großartig und bin sehr aufgeregt. Ich bin so stolz und glücklich, mit den Mädchen gewonnen zu haben. Das ist ein perfekter Abschluss für diese Meisterschaften.”
Neben David Popovici wurde Ruta Meilutyte zur besten Schwimmerin der Veranstaltung gekürt. Die 25-Jährigen, die vor 10 Jahren bei den Olympischen Spielen in London Gold über 100 m Brust gewann, hörte mit dem Wettkampfsport im Jahr 2019 auf, um dann aber 2022 offiziell in den Schwimmsport zurückzukehren. Nach ihrem über 50 m Brust bei den Europameisterschaften, für 29,59 Sekunden erhielt sie die höchste FINA Punktzahl aller Teilnehmmerinnen, reflektierte sie: “Ich bin dankbar, dass ich hier bin, dass ich es auf diese Weise machen kann. Es geht nicht so sehr um die Zeit, sondern mehr darum, wer ich als Mensch und als Sportlerin sein will. Ich will das tun, was für mich richtig ist. Ich bin dankbar für alles, was passiert ist – und mehr kann ich nicht sagen.”
Deutschland wird im Medaillenspiegel Siebter und die Siege von Isabel Gose und Lukas Märtens über 400 m Freistil bescherten uns einen goldenen Finalabend.
“Ich habe mich von der Menge tragen lassen und mir vorgestellt, alle würden nur für mich jubeln und das hat funktioniert”, erzählte Gose. “Das war jetzt nach der Silber- und der Bronzemedaille natürlich doch irgendwo mein Ziel, auch wenn ich immer versuche, bescheiden zu bleiben. Ich habe es mir so sehr gewünscht, es so sehr gewollt, und dass es jetzt geschehen ist, ist natürlich super.” Es war das erste EM-Gold einer DSV-Schwimmerin im Becken seit dem Titel von Franziska Hentke über 200m Schmetterling 2016 in London. Und ihr Freund und Trainingspartner Lukas Märtens schwamm sogar zweitweise unter Weltrekord, nämlich dem von Paul Biedermann, und gewann das erste deutsche Gold bei Europameisterschaften seit 2012. Mit 3:42,50 Minuten stellte der Magdeburger zudem einen neuen Meisterschaftsrekord auf. “Ich konnte Isabels Rennen die ganze Zeit verfolgen und habe gesehen, wie solide sie das gemacht hat. Da habe ich mir ein Beispiel dran genommen, ich wollte es genauso machen. Und ich denke, das hat auch gut geklappt. Ich habe mich von dem Schweizer neben mir nicht verrückt machen lassen, ich habe mein Ding gemacht. Ich wusste, dass ich auf den letzten Metern stärker bin, und das habe ich ausgespielt”, sagte der 20-Jährige.