Seit fast einem Jahr hat der Deutsche Schwimmverband mit Gabi Dörries eine neue Präsidentin. Nun hat die dpa (Deutsche Presseagentur) einmal genau nachgefragt, wie es ihr geht und wie sie diese neue Herausforderung bewältigt: “Ich bin von den Aufgaben erschlagen worden.” sagt die 56-Jährige Unternehmerin. Allerding geht sie ihre Aufgaben mit viel Energie an: “Es liegen viele Aufgaben vor uns, aber wir denken auch, dass wir gut im Plan sind.” Sie sieht ihren Aufgabenbereich darin, Strukturen zu schaffen, die sportlichen Aufgaben überlässt sie den Trainern und Leistungssportdirektor Ruben Goebel.
Die DSV Präsidentin hat das Ruder nach zwei Nullnummern der Beckenschwimmer bei Olympischen Spielen übernommen, auch bei den Weltmeisterschaften 2017 in Budapest gewann nur Franziska Hentke eine Silbermedaille. Hinzu kommt die Leistungssportreform, die den Schwimmsport hart trifft eben wegen der Erfolglosigkeit in London und Rio.
Schwimmbundestrainer Henning Lambertz, der nicht nur die Leistungssportreform umsetzen und mit weniger Geld klarkommen muss, sondern dies mit neuen, bei den Athleten nicht immer populären Maßnahmen macht, hat Dörries volle Unterstützung: Kraftkonzept, Zentralisierung, harte Qualifikationsnormen haben in den letzten 12 Monaten für viele Diskussionen und Unruhe gesorgt, dazu kamen Ende letzten Jahres noch die Kündigungen von DSV Trainern und die Diskussionen mit dem Stützpunkt Potsdam über die Besetzung der Stelle des Stützpunktleiters, sowie die Unsicherheiten in Halle und Magdeburg, ob dort Stützpunkte erhalten bleiben.
2018 soll es einen außerordentlichen Verbandstag geben, bei dem eine neue Struktur der Gremien, eine neue Satzung, ein Finanz- und ein Marketingkonzept vorgestellt werden sollen.
Zahlreiche Neuerungen hat Gabi Dörries bereits angestoßen. Auf die Sonderzahlung der Landesverbände an den Dachverband von 50 Cent pro Mitglied hingegen hat sie verzichtet. Aktivensprecherin Sarah Köhler sagt: “Wenn wir das Gefühl haben, dass etwas nicht so läuft, wie es für uns gut ist, hat sie immer ein offenes Ohr für uns.” Aus ihrer Sicht geht die Entwicklung in die richtige Richtung.