“Der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) ist zutiefst bestürzt über die Schilderung der schrecklichen Erlebnisse der Opfer sexualisierter und sexueller Gewalt in der heute veröffentlichten ARD-Reportage „Missbraucht – Sexualisierte Gewalt im deutschen Schwimmsport“. Der DSV verurteilt jegliche Form von Missbrauch und Gewalt, gleich, ob körperlicher, seelischer oder sexueller Art. Ein Schwimmverein muss insbesondere für Kinder und Jugendliche ein sicherer Ort sein und der DSV muss alles in seiner Macht Stehende tun, um dies zu gewährleisten. Im Namen des gesamten Verbands möchten wir uns bei den Opfern dafür entschuldigen, dass sie solch traumatische Erlebnisse erleiden mussten. Der DSV-Vorstand sieht sich dazu verpflichtet, die in der Reportage aufgeführten Vorwürfe aus der Vergangenheit vollumfänglich aufzuarbeiten.
Dem amtierenden Bundestrainer Wasserspringen Lutz Buschkow wird in der Dokumentation vorgeworfen, er habe zum damaligen Zeitpunkt Kenntnis über die Vorwürfe Jan Hempels gegenüber seinem damaligen Trainer Werner Langer gehabt. Der DSV-Vorstand prüft diesen Vorwurf aktuell intensiv. Zum jetzigen Zeitpunkt ergab die bereits durchgeführte Akteneinsicht keinerlei derartige Anhaltspunkte; auch der damalige DSV-Präsident Rüdiger Tretow versicherte, dass weder er noch das Präsidium Kenntnis über derartige Vorwürfe hatten.
Der DSV-Vorstand hat am 11. August durch eine Medienanfrage erstmals von den Vorwürfen Hempels gegenüber seinem damaligen Trainer Kenntnis erlangt. Am 18. August erfuhr der DSV-Vorstand dann durch die Reportage erstmals, dass Herrn Buschkow vorgeworfen wird, dies angeblich gewusst und nicht entsprechend gehandelt zu haben. Der Prozess der Aufklärung ist noch nicht abgeschlossen. Dennoch hat sich der DSV-Vorstand aufgrund seiner hohen moralischen Ansprüche dazu entschieden, Herrn Buschkow bis zur finalen Klärung des Sachverhaltes mit sofortiger Wirkung von seiner Tätigkeit als Bundestrainer Wasserspringen im DSV freizustellen.”
DSV-Vorstand