Die 19. FINA Weltmeisterschaften endeten mit einem Paukenschlag: einem überraschenden Sieg der 4×100-Lagenstaffel der italienischen Männer.
MEN’S 4×100 MEDLEY RELAY – FINAL
- World Record: 3:26.78, USA (2021)
- World Champs Record: 3:27.28, USA (2009)
- Tokyo 2020 Olympic Champ: USA – 3:26.78
- 2019 World Champ: Great Britain – 3:28.10
- Italy – 3:27.51
- USA – 3:27.79
- Great Britain – 3:31.31
- Australia – 3:31.81
- France – 3:32.37
- Germany – 3:32.63
- Austria – 3:32.80
- China – 3:34.62
Italien schlug nicht nur den Olympia-Titelverteidiger USA, sondern holte sich den ersten Weltmeistertitel in dieser Disziplin überhaupt. Es war der perfekte Abschluss einer herausragenden Weltmeisterschaft, bei der Italien 5 Goldmedaillen und insgesamt 9 Medaillen gewann.
Auf dem Papier sah die italienische Lagenstaffel der Männer vor dem Rennen phänomenal aus. Sie haben derzeit die schnellste erste Hälfte der Welt, denn Thomas Ceccon hatte zuvor einen neuen Weltrekord über 100 Rücken aufgestellt, und Nicolo Martinenghi gewann bei dieser WM ebenfalls die Goldmedaille über 100 Brust. Es war klar, dass Italien in der Lage war, zur Halbzeit in Führung zu gehen, aber es würde ein harter Kampf werden, die Amerikaner auf der zweiten Hälfte abzuwehren.
Es fehlte Caeleb Dressel in der amerikanischen Staffel, aber Michael Andrew hat sich mit einer Zeit von 50,06 über 100 m Schmetterling enorm gesteigert. Offen gesagt gibt es keine Garantie, dass Dressel bei dieser Staffel schneller als 50,0 geschwommen wäre. Genauso wie Michael Andrew sich für die Amerikaner gegenüber dem Vorlauf steigerte, schwamm der italienische Schwimmer Federico Burdisso die beste Zeit seines Wettkampfs, wahrscheinlich sogar die beste des Jahres. Burdisso schwamm eine Zeit von 50,63 und verschaffte dem Schlussschwimmer Alessandro Miressi einen Vorsprung von 0,40 Sekunden verschaffte.
Burdissos Leistung war deshalb so bedeutend, weil er ein schwieriges Jahr hinter sich hat. Heute Abend aber schwamm er die zweitschnellste Zeit im Feld über 100 m Schmetterling.
Burdisso übergab an Miressi, der auf den ersten 50 Metern vom amerikanischen Schlussschwimmer Ryan Held überholt wurde, sich aber zurückkämpfte und mit 0,28 Sekunden Vorsprung vor Held die Wand erreichte. Miressi schwamm 47,48 und war damit deutlich schneller als die 48,31, die er vor ein paar Tagen im Finale der 100 Freistil geschwommen war.
Der bisherige italienische Rekord lag bei 3:29,17 und wurde vom gleichen Quartett bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio im letzten Sommer aufgestellt. Mit dieser Zeit belegte Italien im letzten Sommer in Tokio den 3. Platz. Hier ist ein Vergleich zwischen dem italienischen Rekord von heute Abend, dem bisherigen italienischen Rekord, dem Europarekord, den sie aufgestellt haben, und dem Weltrekord, den die USA im letzten Sommer in Tokio aufgestellt haben.
Split | Italy – 2022 World Championships (Italian Record/T-European Record) | Italy – Tokyo 2020 Olympics (Previous Italian Record) | Great Britain – Tokyo 2020 Olympics (T-European Record) | USA – Tokyo 2020 Olympics (World Record) |
Backstroke | Thomas Ceccon (51.93) | Thomas Ceccon (52.52) | Luke Greenbank (53.63) | Ryan Murphy (52.31) |
Breaststroke | Nicolo Martinenghi (57.47) | Nicolo Martinenghi (58.11) | Adam Peaty (56.53) | Michael Andrew (58.49) |
Butterfly | Federico Burdisso (50.63) | Federico Burdisso (51.07) | James Guy (50.27) | Caeleb Dressel (49.03) |
Freestyle | Alessandro Miressi (47.48) | Alessandro Miressi (47.47) | Duncan Scott (47.08) | Zach Apple (46.95) |
Final Time | 3:27.51 | 3:29.17 | 3:27.51 | 3:26.78
|
Italiens Staffelschwimmer haben sich alle im Vergleich zu den Olympischen Spielen im letzten Sommer verbessert, mit Ausnahme von Miressi. Vergleicht man die italienische Leistung heute Abend mit dem Europarekord von Großbritannien, den sie sich nun teilen, so hat Italien einen massiven Vorteil im Rückenschwimmen, während Großbritannien überall sonst schneller war.
Englischer Originalartikel von Spencer Penland