Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock hat das 10km-Rennen beim Finale der FINA Marathon Swim World Series in Abu Dhabi (VAE) gewonnen. In 1:48:09,40 Stunden setzte sich der Magdeburger vor Domenico Acerenza (ITA/1:48:12,00) und Kristof Razovsky (HUN/1:48:23,60) durch. Bei den Frauen triumphierte anschließend die Würzburgerin Leonie Beck vor Olympiasiegerin Ana Marcela Cunha (BRA/1:58:19,30) und der in Magdeburg lebenden Sharon van Rouwendaal (NED/1:58:22,10).
Niklas Frach als Achter (1:48:29,90), Oliver Klemet als Elfter (1:48:37,90) und Rob Muffels auf Rang 17 (1:48:43,70) rundeten den erfolgreichen Morgen für den DSV ab. Jeannette Spiwoks kam auf Rang zehn (1:59:06,80), Elea Linka (1:59:36,90) auf Platz 18 und Sarah Köhler auf Rang 29 (2:03:21,70).
Florian Wellbrock setzte sich zu Beginn des Rennes an die Spitze und diktierte das Tempo, mit einer entschiedenen Tempoverschärfung in der letzten Runde machte der Deutsche ernsthafte Angriffe letztlich unmöglich. „Ich schwimme lieber vorneweg als im Feld. Dass mir das noch mal so gelingt wie in Tokio, hätte ich aber nicht unbedingt erwartet. Am Anfang war das Tempo noch nicht ganz so hoch, aber die letzte Runde wurde dann richtig schnell. Ich bin natürlich richtig zufrieden mit dem Ausgang“, erklärte Wellbrock anschließend. „Es ist immer wieder schön, ganz oben zu stehen. Ich habe hier schon 2018 gewonnen und freue mich, dass ich es wieder geschafft habe. Als Olympiasieger will man natürlich jedes Rennen gewinnen.“
Zur Belohnung gab es diesmal 15.000 US-Dollar Prämie. Und das Weihnachtsgeld kann am Persischen Golf sogar noch weiter anwachsen, Wellbrock startet bei der heute zeitgleich begonnenen Kurzbahn-WM ja auch noch über 1500m Freistil – der Vorlauf ist dann am Montag angesetzt, das Finale am Dienstag. Sicher kommt es dann auch wieder zum Duell mit Gregorio Paltrinieri (ITA), der die 10km nach dem Erfolg im Teamevent am Tag zuvor diesmal ausließ. „Ob das Taktik war, um sich für die 1500m zu schonen, weiß ich nicht. Gregorio war jedenfalls putzmunter an der Strecke“, sagte Wellbrock. „Natürlich will ich dann aber auch im Becken mit um die Medaillen kämpfen. Aber erst mal muss ich nun gut regenerieren, so ein Rennen im Salzwasser zieht ganz schön Kraft.“
Leonie Beck war im Frauenrennen zeitweise extrem weit ins Hinterfeld geraten, über 30 Sekunden betrug der Rückstand zur Spitze. „Ich wollte etwas Kraft sparen, aber gefühlt war ich plötzlich Letzte“, sagte Beck. „Aber ich wollte auf keinen Fall da hinten bleiben und daher habe ich mich wieder herangekämpft. Das kostet eigentlich zu viel Kraft, aber diesmal ist es gut gegangen.“ Denn einmal so richtig in Schwung, zog die 24-Jährige Beck dann nämlich einfach durch und auch an den Superstars an der Spitze vorbei. „Das hat Leonie dann auch taktisch sehr gut gemacht, indem sie mit dem nötigen Abstand vorbeizog“, lobte Bundestrainer Berkhahn. Das erstmalige Höhentraining mit der italienischen Nationalmannschaft hatte „offenbar gut angeschlagen“, so Beck.
Niklas Frach eroberte am Donnerstag noch Rang drei der Weltcupgesamtwertung. „Das ist einer meiner größten Erfolge überhaupt. Fünf Tage nach dem dritten Platz in Israel bin ich jedenfalls damit sehr zufrieden.“, sagte Frach. Womöglich rückt der Gelnhausener hinter dem Gesamtsieger Razovsky sogar noch auf Rang zwei vor, denn die Disqualifikation des mehrfachen Weltmeister Marc-Antoine Olivier (FRA) könnte hier auch noch Folgen haben. Olivier hatte sich im Rennen heftig mit Oliver Klemet beharkt, diesem dann wohl ins Gesicht geschlagen. „Marc-Antoine reagiert schnell mal ungehalten. Das ist zuletzt in Barcelona schon einmal passiert, nur hat es diesmal ein Schiedsrichter gesehen“, berichtete Bundestrainer Bernd Berkhahn.