Laut einem Bericht von spox.com hat Paul Biedermann mit Unverständnis über die Art und Weise, wie sich der DSV von seinem langjährigen Trainer Frank Embacher getrennt hat, reagiert. Paul Biedermann wird zitiert: “Das ist natürlich menschlich nicht zu entschuldigen, und auch nicht von der Leistung her, die Herr Embacher über die ganzen Jahre hier gebracht hat”, sagte der Weltrekordler dem MDR: “Das ist keine Art, mit den Leuten umzugehen. Das ist aber leider Standard im Sport.”
Paul Biedermann bestätigte auch, dass er mit dem DSV in Gesprächen sein, dass er Sachen nachfragen und ebenfalls im Land Sachsen-Anhalt mitarbeiten würde, um Veränderungen zu erreichen: “Aber letztlich entscheiden so etwas der Deutsche Olympische Sportbund und der DSV gemeinsam.”
Der mdr berichtet, dass DSV-Präsidentin Gabi Dörries am 31.01. zu einem Gespräch nach Halle zu einem Stützpunktgespräch kommt, Paul Biedermann wird bei dem Termin mit dabei sein.
Der Weltmeister von 2009 und Weltrekordhalter möchte künftig per Fernstudium Sportwissenschaften studieren, um seinen Wissensschatz zu erweitern. Nur Schwimmen macht ihm im Moment keinen Spaß.
Wie die Mitteldeutsche Zeitung in der letzten Woche berichtet, musste der langjährige Trainer von Weltrekordhalter und Weltmeister Paul Biedermann seiner Trainingsgruppe beim SV Halle am mitteilen, dass er sie nicht länger betreuen wird, da der DSV seinen am 31.12. ausgelaufenen Vertrag nicht verlängert hat.
Damit ist der 52-Jährige nach 23 Jahren Trainertätigkeit am Stützpunkt in Halle seinen Job los. Insgesamt führte er seine Schützlinge zu 75 internationalen Medaillen, fünf Weltrekorden und 87 deutschen Meistertiteln.
Die Mitteldeutsche Zeitung zitiert Frank Embachers Schwimmer: „Das hat sich in dem Moment schon angefühlt wie ein Schlag in die Magengrube“, erzählt Marek Ulrich.
Frank Embacher jedoch möchte sich wehren: „Ich werde kämpfen für all das, was ich seit 1993 hier mit aufgebaut habe, für den Erhalt des Bundesstützpunktes in Halle, für meine Trainingsgruppe und für meine Stelle. Ich werde kämpfen für mein Recht.“
Gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung bestätigte Frank Embacher, dass er sich juristischen Beistand geholt und Klage eingereicht hat gegen seinen bisherigen Arbeitgeber.
Embacher war anzumerken, wie sehr ihn diese Ausbootung trifft. Wohl am Heiligabend erhielt er laut MZ einen Brief, in dem der DSV ihm mitteilt, auf „meine, durch mich angebotene Arbeit ausdrücklich zu verzichten“.
Frank Embacher hat sich, wie er sagte, ihm neue Konzepte vorgelegt wurden, auch ehrlich dazu geäußert – aber mit Kritik wollte er nichts seine Person in den Vordergrund rücken, sondern den DSV voranzubringen.
Der Fortbestand von Halle/Saale als Bundesstützpunkt ist auch zur Zeit ungewiss: In einem Interview mit der WAZ (veröffentlicht am 1.1.2017) sagte Lambertz, dass die Olympiastützpunkte von neun neun auf fünf im Beckenbereich und einen im Freiwasserbereich in Würzburg reduziert würden. Essen, Berlin, Hamburg und Heidelberg bleiben bestehen. Der fünfte wird Magdeburg/Halle oder Potsdam sein. Wegfallen werden Dortmund/Wuppertal und Leipzig.
Frank Embacher hatte bereits im Oktober gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung geäußert, dass er beim Arbeitsamt war, da sein zum 31.12.206 auslaufender Vertrag zu diesem Zeitpunkt noch nicht verlängert war. Für ihn wäre auch ein Wechsel in den Schuldienst vorstellbar, auch die Stadt Halle hat signalisiert, seine Erfahrungen im Sport nutzen zu wollen.
Quellen:
http://www.mz-web.de/halle-saale/sport/paul-biedermanns-langjaehriger-coach-frank-embacher-verklagt-schwimmverband-25483604
http://www.mz-web.de/sport/olympia-trainer-embacher-musste-zum-arbeitsamt-24865560
http://www.spox.com/de/sport/mehrsport/schwimmen/1701/News/paul-biedermann-kritik-trennung-frank-embacher-dsv.html