Die Amerikanerin Elizabeth Wickham ist eine richtige “Schwimmer-Mutter”: 14 Jahre lang hat sie als Freiwillige im Schwimmverein ihrer Kinder mitgeholfen, Geld gesammelt, die Vereinszeitschrift betreut und Wettkämpfe organisiert. Studiert hat sie Journalismus und beruflich engagiert war sie in der PR-, Marketing- und Werbebranche. Ihre Artikel sind in vielen US Zeitungen erschienen, darunter auch in der Los Angeles Times.
Sechs Lektionen, die Elizabeth Wickham in ihren vielen Jahren als “Schwimmer-Mutter” gelernt hat:
EINS
Es leicht, die Leistung nur nach den Zeiten zu beurteilen.
Aber es ist nicht gesund, sich nur auf die Zeiten zu konzentrieren. Wenn die Kinder noch sehr jung sind, dann erreichen sie fast bei jedem Wettkampf Verbesserungen. Wenn eine neue Bestzeit nicht der Vorgabe entspricht, die Eltern sich für ihr Kind vorstellen, dann fühlt sich die Verbesserung trotzdem wie ein Versagen an. Aus diesem Grund ist es besser, sich als Eltern nicht einzumischen und keine Ziele für die Kinder zu setzen. Es ihr Sport, nicht der Sport der Eltern.
ZWEI
Jedes Kind entwickelt sich und lernt unterschiedlich.
Jedes Kind ist anders und es macht keinen Sinn, sie untereinander zu vergleichen. Wenn Eltern dies tun, machen sie sich selbst unglücklich und auch ihr Kind. Ihr Kid ist vielleicht bei den 10-Jährigen der/die Beste, aber das heißt nicht, dass es immer so bleibt. Einige Kinder haben vielleicht etwas mehr Talent, andere eine bessere Trainingsmoral. Schwimmereltern sollten ihr Kind nicht mit anderen Schwimmern vergleichen.
DREI
Wettkämpfe sind nicht alles.
Es passiert schnell, dass Eltern sich in die Atmosphäre, die Emotionen und die Spannung eines Wettkampfes hineinsteigern. Ein Wettbewerb hat oft viele Höhen und Tiefen, aber letztendlich ist es auch nur einer von vielen. Und so sollten die Kinder einen Wettkampf für den Fall, das es mal nicht so gut läuft, als Erfahrung betrachten und nicht als Versagen. Eltern sollten auch Spaß bei den Veranstaltungen haben, sie genießen, sich aber zum Wohle ihres Kindes nicht zu sehr hineinsteigern.
VIER
Der Schwimmsport sollte immer Spaß machen.
Wenn man etwas gerne macht, dann macht man es auch gut. Wenn die Kinder Spaß haben, dann zeigt sich dies in ihren Leistungen. Wenn es mal nicht so läuft und aus der Spaß zu sehr in Anstrengung umschlägt, zu viel Druck da ist, dann werden häufig keine Verbesserungen mehr erreicht. Sie als Eltern sollten alles tun, damit ihre Kinder Spaß am Sport haben und nicht zu viel Druck ausüben.
FÜNF
Verhören Sie ihre Kinder nicht.
Sie möchten immer genau wissen, was im Training passiert ist, was der Trainer gesagt hat, wie ein Rennen gelaufen ist, wie sich ihr Kind gefühlt hat. Aber: Oftmals ist Zuhören besser als zu viele Fragen zu stellen. Ihr Kind wird ihnen schon mitteilen, was er oder sie als wichtig erachtet oder wenn Sie ihren Rat brauchen.
SECHS
Sie finden nicht die richtigen Worte.
Manchmal fühlt man sich als Erwachsener im Umgang mit den Kindern hilflos. Egal, was man sagt, nie ist es richtig, die Reaktion ist nur eine Augenrollen, das signalisiert, man solle besser den Mund halten. Und tatsächlich ist Reden manchmal Silber und Schweigen Gold. Oder einfach mal zu sagen: “Ich schaue dir gerne zu, wenn du schwimmst.”
Dies ist der englische Originalartikel: